Den Elektroantrieb haben wir nicht erfunden; müssen das auch nicht, da man die Teile dazu überall bestellen kann. Wir wollen Standard-Industriekomponenten nehmen, denn die gibt es auch noch in 20 Jahren und sind schon umfassend erprobt. Wir setzen (wie beim TWIKE) Komponenten ein, die für Netzspannung ausgelegt sind. Hier gibt es viele Hersteller.
Auslegung und Kombination der Teile ist die Kunst. Mal etwas rechnen und vergleichen. 35 kW sollte man haben, damit man gleich schnell den Berg hoch kommt, wie vorher mit Benzin (bei Vollgas und 4400 rpm). Elektromotoren sind auf 8h Dauerleistung spezifiziert. Kurzzeitig kann man das 2 bis 3-fache der Leistung ziehen. Nach dem Vergleich mit anderen Elektroautos gehen wir mal von einem 22kW Nennleistungsmotor aus. Das maximale Drehmoment ist das 4-fache des Nominal -Drehmomentes.
Rechnet man hoch vom TWIKE-Antrieb, so braucht der Billy etwas das 4 bis 5-Fache, da er 1500 - 2000 kg ist statt rund 400kg. Das TWIKE hat 3kW Nennleistung und 26 Nm Maximalmoment. Mit dem Lenze Motor haben wir 22 kW (=7 fach) und 240 Nm (=9.2 fach) . . . zudem könnte man noch in den Gang wählen und hat anstatt 11.7 zu 1 (=0.154m/Motorumdrehung) einen Übersetzung von (Radius 315mm, Abrollumfang 1980 mm, Nenndrehzahl 3550 rpm, Max 5000 rpm):
1. Gang 5.375x3.8 = 20.4 zu 1 oder 0.097m/Mrpm / 20 km/h / 29 km/h
2. Gang 5.375x2.06 = 11.07 zu 1 oder 0.179m/Mrpm / 38 km/h / 54 km/h
3. Gang 5.375x1.26 = 6.77 zu 1 oder 0.292m/Mrpm / 62 km/h / 88 km/h
4. Gang 5.375x0.82 = 4.57 zu 1 oder 0.433m/Mrpm / 92 km/h / 130 km/h
Ok jetzt rechnen: Im ersten Gang die vollen 240 Nm los lassen. Drehen die Räder durch oder gibt es einen Ponystart? . . . Etwas für die nächste Physikstunde.